
(Psalm 16,11)
Wenn ich die Haustür hinter mir schließe, liegen vor mir viele Wege. In welche Richtung werde ich gehen? Die Antwort auf diese Frage ist eine von 20.000 Blitzentscheidungen, die ich durchschnittlich am Tag zu treffen habe. Manche Entscheidung kann auf einen Umweg führen oder gar auf einen Holzweg.
Hilfen für die richtige Entscheidung bieten sich heute viele an: Bei Google oder anderen Suchmaschinen öffnet sich ein großes Portal mit Literatur und kleinen Videos. „Wie ich die richtigen Entscheidungen treffe“ oder „Die Kunst der Entscheidung“. Welcher Beitrag ist der Richtige?
Beim Lesen des Monatsspruchs wird mir bewusst: Der Beter weist mit seinen Worten auf eine großartige Entscheidungshilfe – hinter dem „Du“ verbirgt sich Gott. Dieses „Du“ im Leben zu entdecken, ist ein großes Glück – so singt es der Beter sinngemäß im 16. Psalm: Ich brauche nichts anderes auf der Welt als dich Herr. Bei dir weiß ich mich geborgen.
Diese weit zurückliegende Erfahrung kann ich bis heute teilen: Gott hat gut vorgesorgt. Der Weg zum Leben bedeutet heute vor allem, diese Vorsorge Gottes nicht zu zerstören.
Auch Jesus kannte diesen Psalm. Er formuliert den Gedanken aus Psalm 16,11 in seinem Selbstverständnis, stets mit Gott verbunden zu sein: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Das ist seine Einladung, die richtige Entscheidung für das Leben zu treffen. Jesus möchte uns in seine Beziehung zu seinem Vater mit hineinnehmen. Wenn Jesus vom wahren Leben spricht, beginnt darin bereits die Ewigkeit im Hier und Jetzt. Dabei spricht Jesus aus, was zuvor unser Psalmbeter erahnen konnte. Jesus sah dabei seinem Tod entgegen und hielt trotz allem an der Hoffnung fest, dass Gott ihn auch über die schwersten Stunden hinweg tragen wird – bis in Ewigkeit.
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