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Das nervt

„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“

(2. Petrus 3,13)

 

„Ich erwarte nichts mehr / Fühl mich nur verfolgt / Weil ich niemanden sehe / Und weil ich niemanden kenne.“ –

10 Jahre ist es her, dass sich die Punkband „Die Nerven“ mit dem Song „Ich erwarte nichts mehr“ Luft gemacht hat. Unmissverständlich wird klar: Einsamkeit führt zu Erwartungslosigkeit. „Die Nerven“ nervten damals und nerven noch heute: „Kann man dieses Problem nicht auch in anderen Tonlagen vorbringen?“

 

Nicht weniger als ein neuer Himmel und eine neue Erde, „in denen Gerechtigkeit wohnt“ sind die Erwartungen, die im 2. Petrusbrief ausgesprochen werden. Sie entspringen einem tiefen Vertrauen darauf, dass die Zukunft in Gottes Hand liegt. Dieser Brief ist ein Zeugnis davon, dass sich damals schon Christinnen und Christen über ihre Erwartungen ausgetauscht haben. Aber Austausch braucht immer ein Gegenüber. Ein Austausch braucht Menschen, die wahrgenommen und ernstgenommen werden. Nur so kann ihre Einsamkeit und damit ihre Erwartungslosigkeit ein Ende finden.

 

Ja, es nervt, mit dem konfrontiert zu werden, was so schwer ist: Sich mit jungen Menschen auseinanderzusetzen, die einsam neben uns her leben. Aber es bleibt unsere Aufgabe, ihnen eine Perspektive zu eröffnen und Erwartungen in ihnen lebendig werden zu lassen. Dann sind wir dem „neuen Himmel und der neuen Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt“ schon ein gutes Stück nähergekommen.

 

Georg Zimmermann

Landesjugendpfarrer

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