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Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, ...und verbindet ihre Wunden. (Psalm 147,3)


Fotos: C. Kramer

 

Als sich kürzlich in der Zionskirche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ersthelferkurs trafen, haben wir viele Situationen besprochen, um dann dazu Hilfsmaßnahmen auszuprobieren. Wir wickelten Verbände und übten die stabile Seitenlage.

 

Unser Defibrillator wurde ausgepackt und erklärt. Mit Spannung war dann bei der Herzdruckmassage am Versuchsobjekt zu hören und abzulesen, wie wirksam jeweils der kraftaufwendige Druck auf das Brustbein war. Hätte er das Herz erreicht oder nicht? Würde ein Prozess der Wiederbelebung angestoßen werden oder war alles vergeblich? Der Schlag des Herzens – gleichmäßig oder mit unterschiedlich starken Amplituden ― bestimmt, wie das Leben weitergeht. Im Herzen sitzt die Lebenskraft. Wenn das Herz nicht mehr schlägt, ist das Leben zu Ende.

 

In der Bibel kommt das Herz fast 900 Mal vor. Es wird von dem Menschen im alten Orient als Ort der Gedanken und des Verstehens wahrgenommen und schließt die Gefühle mit ein. Das Herz als Inneres des Menschen führt nach biblischem Verständnis Wissen, Überlegungen und Erinnerungen zusammen.

 

In unserem Psalm wird von einem zerbrochenen Herz gesprochen. Herzen zerbrechen an Überforderung, Trauer über Verluste, an unsäglichen Demütigungen und vielem mehr, was Menschen an Bösem widerfahren kann.

 

Nicht immer ist ein zerbrochenes Herz für andere Menschen sichtbar – der Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott aber sieht das Herz an. (1. Samuel 16,7)

 

Doch es bleibt offensichtlich nicht nur beim Ansehen – so die Erfahrung unseres Beters. Gott schenkt Zuwendung, Kraft und Stärkung – alles, was ein Herz braucht, um wieder heil zu werden. Gott verbindet Wunden und deckt den Tisch im Angesicht der Feinde. Gott kann heilen, weil sein Herz auf die Beziehung zu uns Menschen gerichtet ist.

 

Wenn wir unser Herz zu ihm wenden, kann Gott etwas für unser Herz tun.

 

Pfarrerin Beatrice Rummel

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