... der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.
Jesaja 11,6 E
(Monatsspruch Dezember)
Liebe Gemeinde,
was für eine wunderbare Vision, die der Prophet Jesaja uns da bereithält. Welche Sehnsucht nach Harmonie und Frieden wird hier zum Greifen nahe. Können das nur Kinder erleben, so wie der Junge, der diese kleine außergewöhnliche Herde von Fleisch- und Pflanzenfressern anführt?
Jesaja möchte uns in die geborgene Zeit der Kindheit zurückholen.
Später mahnte auch Jesus alle, die ihm zuhörten: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.
Der Schritt, sein Kindsein zuzulassen, fällt nicht leicht und geschieht oft nur in kurzen Momenten – radikal bis heiter.
Franz von Assisi ist vielen zum Vorbild geworden, um den kindlichen Blick und die unvoreingenommene Herangehensweise eines Kindes in sich lebendig werden zu lassen. Die Tatsache, dass ein Wolf sein Wesen ändern kann, lässt die Legende des Franz von Assisi möglich erscheinen: Er erwirbt das Vertrauen eines aggressiven Wolfes und wird zu seinem Bruder. Der Wolf wird zahm und hält sich seitdem von menschlichen Siedlungen fern.
Diese Erzählung hatten wir am 25. September gemeinsam mit unseren Gästen aus der schwedischen Partnergemeinde Kullavik geteilt, als wir uns an das Leben von Franz von Assisi erinnerten.
In den Tagen des Advents werden wir eingeladen, in und um uns herum aufzuräumen. So kann vielleicht die Vision des Jesaja auch unter uns Menschen beginnen, Wirklichkeit zu werden.
Mit jeder Adventskerze und mit jedem geöffneten Fenster im Adventskalender kommt uns Jesus auf dem Weg zum Weihnachtsfest ein Stück näher. Am Heiligen Abend wollen wir doch alle am liebsten wieder Kind sein. Hier soll uns der Friede erreichen, den uns Gott durch seinen Sohn schenken will. Streitigkeiten sollen ruhen und vielleicht doch noch zu einer Lösung finden. Und das soll nicht nur hinter unserer Wohnungstür geschehen. Der schwedische Erdkugelleuchter erweitert das Anliegen auf unsere ganze Erde.
Eine segensreiche Advents- und Weihnachtszeit wünscht allen
Pfarrerin Beatrice Rummel
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