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Man soll die Feste feiern wie sie fallen

Ökumenisches Straßenfest 2017
Ökumenisches Straßenfest 2017

Das sagte meine damals schon betagte Großmutter gern, wenn sie von den Vorbereitungen erschöpft aber zufrieden, einem unserer Familienfeste entgegensah. Auch in unserer Zionsgemeinde erfordern schöne Feste umfangreiche Vorbereitungen. Aber sie lohnen sich. Unser ökumenisches Straßenfest zusammen mit der Paulus-Gemeinde im Lutherjahr 2017, betrachte ich da als einen der Höhepunkte. Nach wochenlangen Planungen, wie Organisation der Straßensperrung und dem Bangen um gutes Wetter, hatten viele Helfer*innen Tische und Bänke auf der Bernhardstraße aufgestellt, diese eingedeckt und geschmückt, Kuchen gebacken und Kaffee gekocht. Wir mussten die Tafeln gegen den Sommerwind verteidigen, aber die Stimmung war wundervoll locker, fröhlich und leicht. Unser letzter Theaterauftritt an jenem Tag war dem großen Reformator und seinen Zeitgenossen gewidmet. Als Mitglied des Theaterkreises, der aus dem Midlife-Kreis hervorgegangen war, weiß ich darüber hinaus von einem guten Dutzend Märchenspielen zu berichten, die lange Jahre fester Bestandteil der Sommerfeste waren. Die witzigen zeitgenössischen Adaptationen, meist von meinem Mann Matthias erdacht, waren für Groß und Klein ein Gaudi. Ob das Rumpelstilzchen, das am Drahtseil durch den Zionsgarten schwebte oder das Bad des seiner Kleider beraubten gestiefelten Katers im Planschbecken, schallendes Gelächter war faktisch garantiert. Die Auftritte waren in doppelter Hinsicht mit heißer Nadel gestrickt. Dafür sorgte auch die von Berthold besorgte Pyrotechnik.

 

Zu Erntedankfesten in der mit den Gaben der Natur prächtig geschmückten Kirche finden wir uns alljährlich zusammen. Angesichts Trockenheit, Dürre und Krieg rückt uns wohl allen die Dankbarkeit für unser täglich Brot stärker ins Bewusstsein.

Ja und natürlich verbindet uns manch frohes Fest hier und dort mit unserer schwedischen Partnergemeinde in Kullavik, deren großartiger Unterstützung wir es zu verdanken haben, dass wir unser 40. Kirchweihjubiläum feiern können. Besinnen wir uns all der Momente von Frohsinn und Zusammenhalt in unserem Gemeindeleben, wenn uns im Alltag mal wieder die Verzagtheit packt.

 

Dies wünscht Ihnen

Ines Richter-Kuhn

Gemeindeglied seit 1985

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