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Lobe, Zion, deinen Gott – eine Einladung zur Hoffnung

Lobe, Zion, deinen Gott!

Psalm 147,12

 

Als ich die neue Zionskirche am 31. Oktober 2021 zu Ihrem Kirchweihfest und die alte Zionskirche im Dunkeln am Ende des Lampionumzuges kennenlernen durfte, nahm ich zwei Dinge mit auf den Weg nach Hause.

Erstens: 

Diese 110 Jahre alte Kirchenruine will ich unbedingt im Hellen besichtigen.

Zweitens:

Die Vorfreude, mit Gästen aus der schwedischen Partnergemeinde das 40-jährige Bestehen der jungen Zionskirche feiern zu dürfen, trägt mich durch die Tage.

 

Kirchen tun uns als Begegnungsorte gut, weil hier Christi Gegenwart gefeiert wird. Er ist die Quelle des Lebens, aus der wir Kraft für unseren Alltag schöpfen können. Seine Herrschaft soll kein Ende haben, sondern unser Leben auch nach dem Verlassen der Kirche begleiten.
Das erlebe ich gerade ganz aktuell bei ukrainischen Geflüchteten. Der Fluch des Krieges hat Europa voll im Griff – wie aus der Zeit gefallen holt er unsere Realität ein. Viele Kirchen in der Ukraine stehen nicht mehr. Traumatisierte Frauen und Kinder gehen nun in unsere offenen Kirchen, brauchen einen Raum der Ruhe und Abgeschiedenheit, stellen ihre kleinen Ikonen auf, zünden Kerzen an und beten.

Eindrücklich erinnere ich mich dann an das Christusbild unter dem Pyramidendach der neuen Zionskirche – gemalt wie eine Ikone: Christus am Kreuz spricht auch in unsere Zeit. Sein letzter Weg auf den Berg Zion war ein Leidensweg. Beim Betrachten wird mir bewusst, dass Jesus auch diesen Menschheitsfluch des Krieges mitträgt, aushält und überwindet. Sein Leidensweg hat sich unverhofft in neues Leben gewandelt. Die Tränen der Menschen, die sie um Jesus im Grab weinten, wandelten sich bald auf dem Berg Zion in Freude.

Gottes Geist hatte sie berührt und zur Rede in vielen Sprachen über Christus den Auferstandenen verholfen. Ihre Freude und diese wunderbare Botschaft breiteten sich schnell zu Fuß weiter aus.

Die Botschaft erreichte auch uns, um uns heute und darüber hinaus zu tragen.

 

Lobe, Zion, deinen Gott – eine Einladung zur Hoffnung.

 

Pfarrerin Beatrice Rummel

 

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