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Die Euphorie sammeln!

Jubende Kinder
Bild: StartupStockPhotos auf Pixabay

IHR SÄT UND BRINGT WENIG EIN;

IHR ESST UND WERDET DOCH NICHT SATT;

IHR TRINKT UND BLEIBT DOCH DURSTIG;

IHR KLEIDET EUCH, UND KEINEM WIRD WARM;

UND WER GELD VERDIENT, DER LEGT´S IN EINEN LÖCHRIGEN BEUTEL.  Haggai 1,6

 

Die Euphorie war verflogen. Sie hatten damals große Pläne: Sie kamen zurück nach Jerusalem. Sie wollten ihren Tempel wieder aufbauen. Sie begannen voller Schwung und Begeisterung. Der Tempel schien in greifbarer Nähe zu sein. Der Prophet Haggai aber stellte fest:

 

Die Euphorie war verflogen. Sie wurde verdrängt von äußeren und inneren Hindernissen. Die Menschen verabschiedeten sich voneinander und damit vom gemeinsamen (Tempel-)Bau. Jede und jeder blickte auf sich, werkelte vor sich hin, schob seine Eigeninteressen vor, war mit sich selbst beschäftigt.

 

Euphorie steht für Lebendigkeit und Produktivität. Euphorie steht für Bewegung auf dem Weg in die Zukunft. Euphorie trägt, wenn die Kräfte schwinden.

 

Die Selbstbezogenheit von Menschen steht der Euphorie und damit den großen und notwendigen Projekten dieser Welt im Weg. Das ist nicht neu. Das war schon immer so (also mindestens seit 520 v. Chr.).

 

Heute scheitern wir an Klimazielen, an menschlichen Lebensverhältnissen für alle, aber auch am (Gemeindeauf-)Bau, solange wir all das nicht als eine Gemeinschaftsaufgabe begreifen. Und wenn wir Gott sich beteiligen lassen, kann uns das nur beflügeln.

 

Ja, wir haben das schon gewusst. Aber im Monat der Bundestagswahl erinnert uns einmal mehr der Prophet Haggai daran. Damit die Euphorie nicht weiter verfliegt, sondern sich sammeln und diese Welt bewegen kann.

 

 

Georg Zimmermann

 

Landesjugendpfarrer

 

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