Jetzt also auch noch die Fastenzeit! Da üben wir uns nun schon seit fast einem Jahr in Verzicht, sagen Veranstaltungen ab, meiden Kontakte und halten Abstand. Und dann fragt mich in diesen Tagen jemand: „Und worauf verzichtest du in der Fastenzeit?“ Mir lag auf der Zunge: „Ich habe auf genug Dinge verzichtet, mehr ist in diesem Jahr nicht drin.“
Natürlich: Verzicht gehört zur Fastenzeit dazu. Aber Verzicht mit dem Blick auf den, der auf alles verzichtet hat: auf sein Ansehen, auf sein Recht, auf sein eigenes Fortkommen, sogar auf sein Leben. Am Karfreitag erinnern wir uns: Sein Weg war ein Weg bis ans Kreuz.
Jetzt kommt die Fastenzeit. Der Verzicht gewinnt in diesen Wochen dann seinen Sinn, wenn dabei Jesus Christus in den Blick kommt und seine Art, mit anderen unterwegs zu sein: tröstend, aufrichtend, segnend, liebend.
In einem Gebet, dass mich schon viele Jahre begleitet, heißt es: „Jesus, es fällt uns ja schon schwer, auf wenig zu verzichten. Lass uns nicht vergessen, dass du auf alles verzichtet hast. Wir möchten dir gern auf deinem Weg folgen.“
Ich bin auf dem Weg schon oft gestolpert. Aber ich bin froh, dass ihn viele mitgehen und wir einander und miteinander trösten, aufrichten, segnen und lieben.
Georg Zimmermann
Landesjugendpfarrer
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