„Es wird aussehen, als wäre ich tot, und das wird nicht wahr sein...
Du verstehst. Es ist soweit. Ich kann diesen Leib da nicht mitnehmen. Er ist zu schwer... Aber er wird daliegen wie eine alte, verlassene Hülle. Man soll nicht traurig sein um solche alten Hüllen...”
Diese Passage aus dem „Kleinen Prinzen” von Antoine de Saint-Exupéry ist wie kein anderes Zitat geeignet, Gedanken zum Ewigkeitssonntag einzuleiten. Mit Bedacht habe ich den Schmetterling als Symbol der Veränderung dafür ausgesucht. Auch bzw. gerade weil er auf dem ersten Blick mit dem Tod und grauer Novemberstimmung gar nichts zu tun hat.
Welch eine Veränderung erlebt so ein zartes kleines Tier? Als mehr oder weniger hübsche Raupe auf der Erde lebend verfällt es am vermeintlichen Ende ihres Daseins in eine totenähnliche Starre. Es wird bewegungsunfähig und wirkt wie tot. Und plötzlich schlüpft aus diesem Gebilde ein wunderschöner Schmetterling, der so gar nichts mehr von einer behäbigen Raupe an sich hat, ja sogar nicht einmal
mehr auf der Erde kriechen muss. Er fliegt!
Es ist müßig darüber nachzudenken, ob eine Raupe eine Vorahnung von dieser Verwandlung hat.
Denn wie ist es bei uns? Auch wir haben keine Ahnung, was nach unserem Leben auf der Erde kommen wird. Wir können es glaubend hoffen, dass nichts mehr so sein wird, wie wir es bisher gewohnt waren. Der Schauspieler Rolf Hoppe sagte einem Journalisten auf die Frage, ob er Angst vor dem Tod habe: „Nein. Ich bin neugierig. Vielleicht kommt ja noch das Beste?”
Die Frage in der Überschrift kann also mit einem klaren JA beantwortet
werden. Schmetterlinge sind kleine Botschafter, die uns die Größe Gottes und die ungeahnten Möglichkeiten seiner Ewigkeit vor Augen führen.
Claudia Kramer
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