Tage für junge Familien im Kloster Triefenstein
Was kann eigentlich alles wachsen? Was gedeiht und blüht auf, was verdorrt? Und fällt der Glauben bei uns immer auf fruchtbaren Boden?
Diesen Fragen gingen Familien aus ganz Deutschland während einer Freizeit vom 28. Februar bis 3. März 2019 in Triefenstein nach. Auch fünf Familien aus unserer Gemeinde waren dabei. Organisiert und ausgestaltet wurden die erlebnisreichen Tage von den Familien Henker aus Wilsdruff und Zimmermann aus unserer Gemeinde.
Ausgehend von den Gleichnissen im Markus-Evangelium „Vom Wachsen der Saat“, „Vom Sämann“ und „Vom Senfkorn“ diskutierten die Erwachsenen über die das Thema Säen, Wachsen und Ernten und darüber hinaus über „Gott und die Welt“. Ganz praktisch ging es im Kinderprogramm zu: Hier konnte die Kinder selbst säen und Kräutern beim Wachsen zusehen. Und gemeinsam mit den Kindern beteten, sangen und tanzten wir. Dabei wuchs eine wunderbare Gemeinschaft, die wir auch bei den gemeinsamen Mahlzeiten aller 70 Klosterbewohner auf Zeit erlebten. Nachmittags erkundeten wir dann gemeinsam die weiträumige Klosteranlage und die nähere Umgebung. Ein Ausflug führte uns außerdem zu einer alten, wasserbetriebenen Papiermühle im Nachbarort Homburg. Dort konnten die Kinder sogar selbst Büttenpapier schöpfen.
Unsere Gastgeber im Kloster Triefenstein waren 14 Brüder der Evangelischen
Christusträger Bruderschaft, eine ordensähnliche Kommunität, die seit den 1960er Jahren besteht. Getragen von Christus haben sie sich der Aufgabe verschrieben, Christus zu den Menschen zu tragen. Anfangs waren sie viele Jahre lang mit drei Rockbands in Kirchen unterwegs. Seit 1969 leisten sie medizinische
und technische Hilfe in Kabul (Afghanistan) und seit 1980 in Vanga (Kongo). Zudem sind sie Gastgeber von Freizeiten und stillen Tagen in ihren beiden Häusern in Deutschland und der Schweiz. Bei einer Klosterführung und einem abendlichen Vortrag in der beeindruckenden Bibliothek brachten uns Bruder Uwe und Bruder Dieter ihr Engagement und das Leben in ihrer Gemeinschaft nahe.
Das Kloster Triefenstein in der Nähe von Würzburg wurde im Jahr 1102 als Augustiner Chorherren-Stift gegründet, in dem bis 1803 Brüder lebten. 1986 erwarb die Christusträger Bruderschaft die Klosteranlage mit Kirche, die sie liebevoll selbst sanierten. Das ganze Jahr über empfangen sie nun Gäste hinter den dicken Klostermauern. Auch die einzigartige Atmosphäre und die beeindruckenden Räumlichkeiten des Klosters trugen dazu bei, dass sich Kinder wie Erwachsene bei unserer Freizeit sehr wohl fühlten.
Erfüllt von der Gemeinschaft im Glauben traten wir nach dem Gottesdienst am Sonntag und dem Mittagessen die Heimreise an. Viele von uns wollen wiederkommen: Die nächsten „Tage für junge Familien“ finden im kommenden Jahr zu Himmelfahrt statt.
Fotos: Clemens Henker
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